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Anhang:
Krisen gemeinsam gestalten: Erfahrungen, Vorschläge und Praxisbeispiele aus der Zivilgesellschaft. Auszüge aus einem Papier der Allianz für Beteiligung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Corona-Forum Zivilgesellschaft Baden-Württemberg

Dr. Miriam Freudenberger & Nils Renkes

[Forum Gemeindepsychologie, Jg. 28 (2023), Ausgabe 1]

 

Zusammenfassung

Im Februar 2022 hat das Corona-Forum Zivilgesellschaft seinen Abschlussbericht zum Thema „Krisen gemeinsam gestalten“ an die Landesregierung Baden-Württemberg übergeben. Darin bündelt es Hinweise, wie Krisen in Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft bewältigt werden können. Als Grundlage für die Ergebnisse dienten die Erfahrungen, die zivilgesellschaftliche Akteure in Baden-Württemberg in der Corona-Pandemie gesammelt haben. Dazu hat die Allianz für Beteiligung e.V. das Corona-Forum Zivilgesellschaft bestehend aus Vereinen, Verbänden und Stiftungen initiiert und seit Dezember 2020 monatlich durchgeführt. Das Forum ist Teil der Strategie der Landesregierung Baden-Württemberg zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Zentrales Ergebnis des Papiers ist: Die Zivilgesellschaft hat in der Corona-Pandemie entscheidend dazu beigetragen, gesellschaftliches Leben und soziales Miteinander aufrechtzuerhalten. So kümmerte sich zum Beispiel Nachbarschaftshilfe um Einkaufsservice, Vereine organisierten digitale Aktivitäten, Verbände übernahmen soziale Fürsorge, „Blaulichtorganisationen“ Krisen-Vorsorge und vieles mehr. So hat die aktuelle Krise gezeigt, dass Zivilgesellschaft kurzfristig dazu in der Lage ist, weitreichende Unterstützung zu bieten und dafür Ressourcen vor Ort zu mobilisieren. Dies trägt entscheidend dazu bei, den gesellschaftlichen Alltag in Krisen aufrechtzuerhalten. Um sich für kommende Krisen zu rüsten und diese zu bestehen, sollte Zivilgesellschaft deshalb als systemrelevant gelten und entsprechend in die präventive sowie akute politische Gestaltung von Krisen einbezogen werden.


Schlüsselwörter
: Krisenbewältigung, Engagement, Zivilgesellschaft, Partizipation

 

Summary

Facing crises together: learnings, proposals and practical examples from civil society

 

In February 2022, the Corona-Forum Zivilgesellschaft submitted its final report on the topic of “facing crises together” to the state government of Baden-Württemberg. The paper bundles advice on how crises can be managed in cooperation between the public sector and civil society. The findings are based on experience gained by civil society actors in Baden-Württemberg during the COVID-19 pandemic. To this end, the Allianz für Beteiligung e.V. had initiated the Corona-Forum Zivilgesellschaft and has held it monthly since December 2020. The forum is part of the Baden-Württemberg state government's strategy for dealing with the Corona pandemic. The central finding of the paper is that civil society made a decisive contribution to maintaining social life and social interaction during the Corona pandemic. For example, neighborhood help took care of shopping services, clubs organized digital activities, associations provided social care, public safety organizations provided crisis preparedness, and much more. The current crisis has shown that civil society is capable of providing far-reaching support in the short term and mobilizing local resources to do so. This plays a crucial role in sustaining everyday social life in crises. In order to prepare for and withstand coming crises, civil society should therefore be considered systemically relevant and be involved accordingly in the preventive as well as acute political shaping of crises.


Keywords
:
crisis management, engagement, civil society, participation

1. Einleitung: Zivilgesellschaft ist in Krisen systemrelevant

Das vorliegende Papier enthält Elemente aus dem Abschlussbericht des baden-württembergischen Corona-Forum Zivilgesellschaft. Das Forum hat von Dezember 2020 bis November 2021 monatlich getagt und war Teil des Beteiligungsprozesses des Landes Baden-Württemberg zur Bewältigung der Corona-Pandemie 2020/2021. Das Papier bündelt die Ergebnisse, Hinweise und Vorschläge des Forums, was in Krisenzeiten im Allgemeinen und im Zusammenspiel von Politik, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft im Besonderen wichtig ist, um gemeinsame Steuerung und zweckdienliche Krisenarbeit leisten zu können. Zudem verweist es auf praktische Beispiele, bei denen eine Umsetzung von benannten Aspekten bereits erprobt wird, und die deshalb weiterreichende Beachtung finden sollten. Besonders an dieser Stelle ist es als »lebendes Dokument« zu verstehen, dass mit weiteren Erkenntnissen, Erfahrungen und Beispielen kontinuierlich ergänzt und somit aktualisiert werden kann.

Die Ergebnisse basieren auf Beratungen und Erkenntnissen, die mit Blick auf die Corona-Pandemie entstanden sind. Sie beziehen sich aber ausdrücklich auf Krisen im Allgemeinen und erheben den Anspruch, auch dafür gültig sein zu können. Sie richten sich an politische Entscheidungsträger:innen sowie Akteur:innen in deren Umfeld – und dabei insbesondere an diejenigen, die im Rahmen der Enquete-Kommission »Krisenfeste Gesellschaft« des Landtags von Baden-Württemberg im Jahr 2022 ihre Arbeit aufnehmen werden. Zudem richtet sich das Papier an zivilgesellschaftliche Akteur:innen. Es soll sie zum einen in ihrer gesellschaftlichen Rolle stärken und sie dazu anregen, die Ergebnisse und Hinweise auch für sich und ihr Tun zu reflektieren. Zum anderen soll sie das Papier dazu ermutigen, aktive Mitsprache gegenüber politischen Entscheidungsträgern in der präventiven und akuten politischen Gestaltung von Krisen immer wieder anzubieten und einzufordern.

Die Ergebnisse des Corona-Forums Zivilgesellschaft werden im Folgenden für vier Handlungsfelder dargestellt: Politische Einbeziehung, Krisenfürsorge, Krisenvorsorge und Gesellschaftliche Meinungsbildung.

 

2. Handlungsfelder der Zivilgesellschaft

2.1 Politische Einbeziehung

Zentrale Botschaft: Die Zivilgesellschaft hat enorme Potentiale, Hilfs- und Informationsangebote zur Bewältigung von Krisen zielgruppengerecht auszugestalten. Es ist wichtig, sie im Vorfeld politischer Entscheidungen zu hören und in die Beratungen einzubeziehen. Zudem ist es wichtig, Zivilgesellschaft als Ressource in Krisen vollumfänglich zu nutzen.

 

Erfahrungswissen

Was ist wichtig?

Vorschlag

Was muss passieren?

Umsetzungs-Tipp

Worauf ist zu achten?

Praxis-Beispiel

Was ist gute Praxis?

In Krisen sammeln zivilgesellschaftliche Gruppen viele Alltagserfahrungen vor Ort. Es ist wichtig, dass diese Erfahrungen bei der politischen Bewältigung vertreten werden und ins Gewicht fallen.

ständige, interdisziplinäre Dialog-Foren zwischen Politik und Zivilgesellschaft auf kommunaler und Landesebene durchführen und miteinander vernetzen

·   Dialog-Foren müssen schnell zusammenkommen und die Akteure thematisch flexibel sein.

·   Dialog soll nicht nur „Reden“ bedeuten, sondern auch zu mehr Mitbestimmung führen.

· LAG-Tagung „Restart Stadtentwicklung“

· Corona-Forum Zivilgesellschaft in Baden-Württemberg

· Corona-Forum Ulm/Neu-Ulm

· „Nachbarschaftsgespräche“ in Baden-Württemberg

In Krisen stabilisieren zivilgesellschaftliche Gruppen die Gesellschaft, weil sie mit ihren Aktivitäten das gesellschaftliche Leben aufrechterhalten. Es ist wichtig, dass diese Funktion bei der politischen Bewältigung von Krisen anerkannt wird.

Ressortübergreifende Krisen-Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Zivilgesellschaft vor Ort aufbauen; die Prämisse dabei: weniger zentral, mehr vor Ort

·   weniger neuen Strukturen schaffen, sondern bestehende Netzwerke/Akteur:innen zusammenführen

·   Schnittstelle und Kommunikationskanäle zwischen ungebundenem und gebundenem Engagement stärken, spontanes Engagement an bestehende Strukturen anbinden

·   schnell und unbürokratisch dafür sorgen, dass die Akteur:innen arbeitsfähig sind und bleiben

· Deine Lernbox in der Metropolregion Rhein-Neckar

· Toolbox der Allianz für Beteiligung e.V.: Beteiligungs-Veranstaltungen

· CovLAB der Baden-Württemberg Stiftung und der Universitätsmedizin Mannheim

Zivilgesellschaft ist für die Bewältigung von Krisen unabdingbar. Es ist wichtig, Zivilgesellschaft grundsätzlich als zentrale gesellschaftliche Ressource zu betrachten, die umfassend und kontinuierlich gestärkt werden muss.

Maßnahmen zur Vernetzung, Bindung und Wertschätzung der Bürgerbeteiligung, des Engagements und Ehrenamts stärken und konsequent umsetzen

·   Anreize für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement kontinuierlich setzen und bekannt machen

·   Wertschätzung von Ehrenamt und bürgerschaftlichem Engagement kontinuierlich zollen

· Anregungen zur Wertschätzung des Ehrenamts von lagfa bayern e.V.

· Engagementnachweis des Landes Baden-Württemberg

· Projektefonds der Städte Herrenberg und Lörrach

· Quartiersakademie Baden-Württemberg

· Projekt „Wir! Ehrenamt stärken“ des DRK Landesverbands BW

· Beteiligungstaler

Tabelle 1

2.2 Strukturen zur Krisen-Vorsorge

Zentrale Botschaft: Die Mitgestaltung der Zivilgesellschaft in Krisen funktioniert am besten auf der lokalen Ebene. Es ist wichtig, Strukturen zu schaffen, in denen Politik, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft sich beständig mit der lokalen Instandhaltung und Weiterentwicklung digitaler und analoger Krisen-Infrastruktur beschäftigen. Zudem ist es wichtig, die Zivilgesellschaft mit ihren Ressourcen als festen Bestandteil in lokalen Krisenplänen zu verankern. Viele Bürgerinnen und Bürger zeigen in Krisen eine hohe Bereitschaft zur eigenverantwortlichen Selbstvorsorge, gegenseitigen Rücksichtnahme bis hin zur Nachbarschaftshilfe. Dazu benötigen sie klare Empfehlungen und Unterstützung von Politik und Zivilgesellschaft.

 

Erfahrungswissen

Was ist wichtig?

Vorschlag

Was muss passieren?

Umsetzungs-Tipp

Worauf ist zu achten?

Praxis-Beispiel

Was ist gute Praxis?

Eine funktionierende Infrastruktur ist unverzichtbar, um auch in Krisen miteinander leben und arbeiten zu können. Es ist wichtig, dass die analoge und digitale Infrastruktur beständig instandgehalten und weiterentwickelt wird.

Infrastruktur unter Beteiligung der Zivilgesellschaft krisenfest planen und weiterentwickeln

·   Infrastruktur auf Krisenfestigkeit prüfen, Zivilgesellschaft und Expert:innen dazu anhören

·   Regelmäßig prüfen: Welche Kriseninfrastruktur ist angemessen, muss instandgesetzt oder neue entwickelt werden (z.B. Sirenen, SMS und/oder App bei Naturkatastrophen)

·   Partizipative Planung Braunsbach

·   Praxisleitfaden

·  Urbane Klimaresilienz

·  partizipativ gestalten in Bremen

Krisen können besser bewältigt werden, wenn vorher Pläne für mögliche Maßnahmen erarbeitet wurden. Es ist wichtig, dass Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft gemeinsam Lösungen für akute Probleme finden.

Notfall- und Krisenpläne partizipativ mit Bevölkerung und Zivilgesellschaft erarbeiten

·   Möglichkeit zur partizipativen Arbeit an Krisenplänen in Nicht-Krisen-Zeiten ins öffentliche Bewusstsein bringen

·   bestehende lokale Netzwerke dazu nutzen, z.B. in der Quartiersarbeit

·   Die nicht-organisierte Zivilgesellschaft einbinden, denn in Krisen leistet sie viel.

·   Die Krisenpläne müssen themen- und bereichsübergreifend erarbeitet werden und auf lokale Rahmenbedingungen angepasst sein.

·   Forschungsprojekt REALIS für gute Kommunikation im Krisenfall in Siegen

·   Partizipative Regenwasserkonzepte als wirksames Element zur Gestaltung klimaresilienter Städte

In Krisen übernehmen viele Menschen Eigenverantwortung, schützen sich und andere und sorgen vor. Es ist wichtig, Menschen mit geeigneten Informationen und Empfehlungen zur Selbstvorsorge zu ermächtigen.

klare Kommunikation von Empfehlungen zur Selbstvorsorge

·   Selbstvorsorge-Empfehlungen unter Einbeziehung von Expert:innen und zivilgesellschaftlichen Gruppen formulieren und regelmäßig aktualisieren

·   Zivilgesellschaftliche Gruppen als Multiplikator:innen zur Bekanntmachung von Selbstvorsorge-Empfehlungen gewinnen

·   Überblick über Verhaltenstipps, Arbeitsrecht und Reisebestimmungen der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung in mehreren Sprachen

·   Interessensvertretung Post-Covid-Erkrankter: Hilfe zur Selbsthilfe

Tabelle 2

 

2.3 Strukturen zur Krisen-Fürsorge

Zentrale Botschaft: Krisen verändern unsere Gesellschaft. Dies betrifft Strukturen in allen Bereichen: Wirtschaft, Soziales, Bildung, Familie. Es ist wichtig, betroffene Menschen in die Gestaltung von Veränderungen einzubeziehen, damit ihre Perspektiven sichtbar bleiben. Zudem ist es wichtig, Einrichtungen der Gemeinwesenarbeit, die Menschen in Krisenzeiten und auch danach begleiten können, zu stärken, auszubauen und miteinander zu vernetzten.

 

Erfahrungswissen

Was ist wichtig?

Vorschlag

Was muss passieren?

Umsetzungs- Tipp

Worauf ist zu achten?

Praxis-Beispiel

Was ist gute Praxis?

In Krisen kommen Unterstützungsangebote mitunter zu spät oder sind nicht passend. Es ist wichtig, Unterstützung für besonders benachteiligte Gruppen während einer Krise früh zu beginnen und niedrigschwellig zu gestalten.

lokale Versorgungsstrukturen aufbauen und nutzen, um bei ganz akuten Nöten zu helfen

·    Der direkte Kontakt zu den Menschen, die Hilfe brauchen, darf gerade in Krisenzeiten nicht abreißen

·    Wichtig sind: Formate der aufsuchenden Arbeit, Menschen als „Brückenbauer“

·    Bestehende Angebote nicht schließen, sondern abwandeln/krisenfest machen

·    Neue Angebote niedrigschwellig gestalten und an bewährten Standorten andocken

·   Das Blochinger Netz

·   Nachbarschaftschallange des VdK-Kreisverbands Tauberbischofsheim

·   Digitale Pinnwand für Hochwasser-Nothilfe von SWR3

·   Vernetzungsstrukturen und Angebote der Mehrgenerationenhäuser in BW

·   Projekte zur Förderung des respektvollen Zusammenlebens sowie gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung

Gesellschaftliche Nähe und Anteilnahme können Menschen vor Überforderung schützen. Es ist wichtig, in der Gesellschaft ein Bewusstsein zu schaffen, dass man sich gegenseitig hilft und um Hilfe bitten kann.

lokale Netzwerke schaffen, die Angebote zur Begegnung, zur sozialen und psychologischen Hilfe

bündeln

·    Niedrigschwellige, lokale Angebote stehen im Mittelpunkt

·    Lokale, nachbarschaftliche Strukturen stärker sichtbar machen

·   „Schwätzbänkle“ des Landesseniorenrats Baden-Württemberg

·   Angebote auf nebenan.de, z.B. in Salach

·   Beratung für suizidgefährdete junge Menschen [U25] der Caritas

Bestehende soziale Ungleichheiten sind durch die Corona-Pandemie verstärkt worden. Es ist wichtig, bei Krisenstrategien die Auswirkungen auf die Schwächsten in unserer Gesellschaft mitzudenken.

Anliegen von sozial Schwachen und jenen, die sie unterstützen, stärker in die Planung von Krisenmaßnahmen einbeziehen

·    Betroffene und zivilgesellschaftliche Gruppen zu den Auswirkungen von Krisenmaßnahmen anhören

·    „Hingucken“: soziale Nöte beobachten und mögliche lindernde Maßnahmen im Dialog in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft entwickeln

·   Filmprojekt „Corona heißt soziale Ausgrenzung“ der Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg

Tabelle 3

 

2.4 Gesellschaftliche Meinungsbildung

Zentrale Botschaft: In Krisenzeiten fordern Kommunikation und Meinungsbildung die Gesellschaft heraus. Menschen fühlen sich von Informationen überfordert, Auffassungen spalten Kollegen, Freundschaften und Familien. Es ist wichtig, transparent und verständlich zu kommunizieren und Menschen bei ihrer Meinungsbildung zu unterstützen. Zudem ist es wichtig, mit Menschen unterschiedlicher Meinungen in Verbindung zu bleiben und für einen konstruktiven Dialog offen zu sein.

 

Erfahrungswissen

Was ist wichtig?

Vorschlag

Was muss passieren?

Umsetzungs-Tipp

Worauf ist zu achten?

Praxis-Beispiel

Was ist gute Praxis?

In Krisen ist der gesellschaftliche Zusammenhalt besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Es ist wichtig, einen konstruktiven Dialog unterschiedlicher Meinungen kontinuierlich zu führen.

niedrigschwellige Dialogformate für einen konstruktiven Austausch unterschiedlicher Meinungen durchführen

·  verschiedene Gruppen mit ihren Meinungen und gesellschaftlichen Deutungsmustern stehen im Mittelpunkt

·  Formate und Normen zum respektvollen und friedlichen Austausch unterschiedlicher Sichtweisen müssen zum Einsatz kommen

·  Ziel ist es nicht, eine Übereinkunft zu erzielen. Sondern: Meinungen kennenzulernen, zu diskutieren und verschiedene Deutungsmuster anzubieten

·   Politik-Dialog der Allianz für Beteiligung e.V./ Corona-Forum Zivilgesellschaft

·   WERTE Wählen – Format der Allianz für WERTE orientierte Demokratie e.V.

·   demoSlam – Format für Verständigung von Magnet - Werkstatt für Verständigung gUG

In Krisen müssen sich die Menschen oft mit Themenauseinandersetzen, die schwer verständlich sind. Es ist wichtig, Informationen über Krisen-Politik verlässlich, verständlich und zielgruppenspezifisch aufzubereiten.

Einrichtung einer Online-Plattform, die Vorgehensweisen bündelt, zielgruppen-spezifisch informiert und praktische Informationen bietet

·  Einfache Sprache, leichte Sprache und barrierefreie Kommunikation müssen zum Einsatz kommen.

·  Übersetzungsleistungen müssen eingeplant werden – in andere Sprachen und in „verständliches Deutsch“

·  passende Sprache wählen, keine Verharmlosung oder Kindersprache, Chatbots können als Ergänzung zur Informationsvermittlung helfen

·   Chatbot COREY des Innenministeriums Baden-Württemberg

· Online-Plattformen der Städte Freiburg, Offenburg und Ulm zur Corona-Pandemie sowie zivilgesellschaftliche Bestrebungen hierzu in Fellbach

In Krisen werden Maßnahmen eher akzeptiert, wenn die Menschen sie nachvollziehen können. Es ist wichtig, Hintergründe, Begriffe und Vorgehensweisen zur Krisen-Politik regelmäßig zu erklären.

Vorgehensweisen und Maßnahmen kontinuierlich erklären und in regelmäßigen Abständen auch über „Lessons Learned“ sprechen.

·  Politiker:innen müssen sich ihre Vermittlungsfunktion bewusst machen: Aufzeigen, was gut läuft und wo es warum Schwierigkeiten gibt

·  Transparenz und Feingefühl als Weg begreifen, um Vertrauen zu schaffen

·  Bewusstsein für Fehlerkultur entwickeln und auch offen sagen, wenn man sich getäuscht hat

·   Kommunikation der Stadt Göppingen auf Facebook: Gespräch statt Spaziergang

·   Veranstaltungsreihe „Stadtgespräche“ des Weltethosinstituts Tübingen: Was lernen wir in Tübingen aus der Corona-Krise?

Tabelle 4

3. Weiterführende Informationen

Den vollständigen Abschlussbericht sowie weitere Informationen und Sitzungsprotokolle finden Sie unter www.allianz-fuer-beteiligung.de/beteiligung-aktuell/forum-zivilgesellschaft.



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